Mit dem Handy richtig umgehen lernen

 

Präventionsprojekt in Zusammenarbeit mit der Polizei

 

Ob Handy, Tablet oder Smartwatch – an diesen Geräten kommt kaum noch jemand vorbei. Für viele Erwachsene und Kinder ist eine Welt ohne Internet nicht vorstellbar. Bei allen Vorteilen birgt der Mausklick ins weltweite Netz aber auch so manche Risiken. Welche das sind und wie man sich und besonders seine Kinder davor schützen kann, war Inhalt eines Präventionsprojekts an der Grund- und Mittelschule Absberg-Haundorf.

 

Den Auftakt dazu machte ein Elternabend zum Thema „Neue Medien – Gefahren im Netz“. Als kompetente Referentin war Kriminalhauptkommissarin Kristin Kasecker aus Ansbach im Gräfensteinberger Schulhaus zu Gast. Sie hatte nicht nur anschauliche Beispiele aus ihrem Berufsalltag, sondern auch jede Menge Tipps und Hintergrundinformationen parat. Die Palette, hinter der sich mögliche Gefahren für junge – und auch ältere – Nutzer verbergen, ist groß: Das reicht von Cybermobbing, illegal heruntergeladenen Filmen und Spielen über Verbreitung rechtsextremistischer Propaganda bis hin zum sogenannten Sexting – dem Versenden von Nacktfotos. „Diese Bilder sind im Netz, die bekommt man da nie wieder heraus“, erklärte die Fachfrau und verwies darauf, dass man sich in diesen Fällen schnell des sexuellen Missbrauchs von Kindern strafbar machen könne, auch wenn man ein solches Foto nur weiterleite. „Ab 14 Jahren ist man strafmündig!“ Solche Einträge werden etwa fünf Jahre gespeichert und wirken sich dann negativ auf ein polizeiliches Führungszeugnis aus, das bei vielen Bewerbungen verlangt wird. Nacktfotos könnten zudem auch Nötigung und Erpressung nach sich ziehen, was ebenfalls die Ermittler der Polizei auf den Plan ruft.

Um Missbrauch mit Fotos vorzubeugen, gelte für das Profilbild: So auswählen, dass es von niemandem weiterverwendet werden kann, zum Beispiel ein Foto im Gegenlicht oder von hinten. „Oder ihr nehmt ein Bild von eurer Katze“, rief sie den anwesenden Schülern zu und ergänzte: „Macht nichts, wobei ihr ein ungutes Bauchgefühl habt!“ Ihr eindringlicher Appell lautete, so wenig persönliche Daten wie möglich preiszugeben: „Daten sind die Währung im Internet!“

Kristin Kasecker warnte außerdem vor digitalen Kettenbriefen, in denen den Kindern Angst gemacht wird, sowie gefährlichen Suizid-Challenges. „Das Internet bekommen wir nicht mehr weg, daher muss der Umgang damit gelernt werden“, erklärte sie und forderte die Eltern auf: „Kontrollieren Sie das Handy, schauen Sie, was Ihre Kinder machen und zeigen Sie Interesse.“ Wichtig sei außerdem, selbst ein Vorbild zu sein und beispielsweise feste Zeiten zu vereinbaren, in denen niemand am Handy hängt.

Viele weitere Tipps und Anregungen für die Schüler gab es von Polizeihauptmeisterin Christiane Kögler. Die Kollegin von Kristin Kasecker stattete den 5. und 6. Klassen einen Besuch ab und machte sie spielerisch darauf aufmerksam, wie sich die Handynutzung auf den Alltag auswirkt. Wo ist zwischen Schule, Familie, Freunden und Sport noch Platz dafür? Was von diesen Dingen fällt hinten runter, weil das Handy so interessant ist? Sehr anschaulich machte sie den Kindern klar, dass die Regeln und Gesetze, die unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben bestimmen, nicht beim Handy aufhören. „Diese Gesetze und Regeln schränken nicht nur ein, sie schützen uns auch.“ Deshalb sei es wichtig, sich an Vereinbarungen - etwa eine festgelegte Handyzeit und das Verbot, mit fremden im Internet zu kommunizieren - zu halten.

Für weitere Informationen zum Thema empfehlen die zwei Fachfrauen folgende Internetseiten: www.klicksafe.de; www.internet-abc.de und www.polizei-beratung.de.