Netter Besuch aus der Slowakei

Austausch an Schulen gibt es nicht nur zwischen Schülern, sondern auch zwischen Lehrkräften: So besuchte jetzt Lucia Novàkovà die Mittelschule in Gräfensteinberg. Sie kommt aus der Slowakei (genau Vel'ký Krtís) und hatte sich erfolgreich für das Angebot des bayerischen Kultusministeriums beworben, zwei Wochen lang an einer bayerischen Schule zu hospitieren.

 

Sie ist Lehrerin an einer Grundschule in der Slowakei und unterrichtet eine 9. Klasse in Englisch und Deutsch. Lucia Novàkovà hat zwei Söhne und spielt Gitarre, außerdem hört sie gerne Musik und liebt es, zu reisen und andere Kulturen kennenzulernen. Bereits als Schülerin hatte sie, wie sie den beiden Schülerreportern Hanna Herzog und Tim Tretter erzählte, an einem Austauschprogramm in Belgien teilgenommen. Vor zehn Jahren war sie schon einmal Gast in einer Realschule in Traunstein und findet: „Das ist immer sehr bereichernd.“

Eine Grundschule in der Slowakei ist übrigens nicht mit der Grundschule in Bayern zu vergleichen: So dauert die Grundschule für slowakische Kinder neun Jahre, danach wechseln sie auf eine weiterführende beziehungsweise berufsbildende Schule. Die Schulpflicht beträgt wie hier ebenfalls zehn Jahre.

 

Lucia Novàkovà erzählte auch, dass ihre Schüler immer nach 45 Minuten Unterricht eine Pause haben. An der Mittelschule in Bayern wird jeweils nach einer Doppelstunde Pause gemacht. „Das finde ich gut. So kann man als Lehrerin die Stunde besser planen und hat einfach mehr Zeit“, erklärte die Besucherin aus der Slowakei. Lehrkräfte in der Slowakei unterrichten - anders als bayerische Mittelschullehrer - in der Regel nur ihre Fächer. Einen weiteren Unterschied gibt es bei den Ferien: Die Sommerferien dauern in der Slowakei acht Wochen, dafür gibt es keine Pfingstferien. Zudem bekommt nahezu jedes Kind in der slowakischen Grundschule ein kostenloses Mittagessen.

 

 

Während der zwei Wochen wohnte die 45-Jährige bei einer netten Gastfamilie in Gräfensteinberg und schaute sich die Schulen in Absberg und Gräfensteinberg genauer an. Dabei ist ihr besonders die gute Beziehung zwischen den Lehrkräften und den Schülern und positiv aufgefallen. Ein großer Fan ist sie außerdem von der deutschen Architektur und der tollen Umgebung.  Ihren Aufenthalt beschrieb Lucia Novàkovà als „echt cool und sehr herzlich“. Viel zu schnell vergingen die zwei Wochen in Bayern, und schon machte sie sich wieder auf den Weg zurück in ihre Heimat mit jeder Menge Anregungen und Ideen für ihre Schule.                     HANNA HERZOG und TIM TRETTER