Unsere "Grüne Woche" war ein voller Erfolg!

Umweltschutz geht alle an. Das erlebten die Jungen und Mädchen der Grund- und Mittelschule Absberg-Haundorf nun auf besondere Weise: Eine ganze Woche lang tauschten sie ihre Klassenzimmer gegen den Lernort Natur und erfuhren durch vielfältige Projekte, Ausflüge und  Besuche von Fachleuten viel Wissenswertes rund um die Themen Naturschutz und Nachhaltigkeit.

 

 

Ziel dieser „Grünen Woche“ war es, „den Kindern zu zeigen, dass auch sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz unseres Planeten leisten können“, erklärte Rektorin Kerstin Seitz-Knechtlein. Nicht von ungefähr hatte sie die Projektwoche daher unter den Leitgedanken „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern“ gestellt.

 

Mit Feuereifer dabei waren alle Jahrgangsstufen – von den Kleinen aus den ersten Klassen, bis zu den Neuntklässlern, die gerade mitten in den Qualivorbereitungen stecken. Und auch die ukrainischen Schüler der beiden Willkommensgruppen waren begeistert mit von der Partie. Für jede Klasse gab es die Woche über ein eigenes, abwechslungsreiches Programm: Während sich die einen mit Margit Kleemann vom LBV zur Wildkräuterwanderung aufmachten, statteten die anderen der Müllsortieranlage der Firma Ernst in Aha einen Besuch ab und wurden dort fachkundig von Jessica Penza-Ernst durch den Betrieb geführt.

 

 

Ein Ausflug ins Erfahrungsfeld der Sinne nach Nürnberg mit einem Workshop zum Thema „Plastik im Meer“, eine Führung durch die Kläranlage Obererlbach mit Werner Kastner jun. und ein Blick hinter die Kulissen der Biogasanlage in Triesdorf gehörten ebenso dazu wie eine Waldbegehung mit Förster Bernhard Leidl. Von Diana Oster (Jagdverein Gunzenhausen) lernten die Kinder, dass der Wald kein Mülleimer ist, und sie durften zudem einen Blick hinter die Kulissen des Wasserwerks der Reckenberg-Gruppe in Wassermungenau werfen, wo ihnen Verwaltungsleiter Christian Freytag Rede und Antwort stand.

 

Insektenhotels und Instrumente aus Müll

 

Außerdem erfuhren sie, wie wertvoll Insekten für das gesamte Ökosystem sind und griffen sofort zu Säge und Hammer, um den Nützlingen im Werkraum neue Behausungen zu bauen. Aus Müll wie leeren Tetrapacks, Joghurtbechern oder Klorollen können – Stichwort Upcycling - nicht nur nützliche Dinge wie Stiftehalter und Aufbewahrungsboxen entstehen, sondern sogar klangvolle Instrumente, die gleich beim Abschlussgottesdienst zum Einsatz kamen.  Walter Feuchtenberger, ein Schüler-Opa und gelernter Elektriker, zeigte ihnen,  wie kaputte Geräte repariert werden können, sodass sie nicht weggeworfen werden müssen.

 

Sie wissen nun auch, dass es Strom spart, ein Gerät ganz vom Netz zu nehmen, das Tageslicht statt der elektrischen Beleuchtung zu nutzen und die Waschmaschine möglichst nur voll beladen laufen zu lassen. Wer sich mit den Themen weiter beschäftigten möchte, hatte Gelegenheit, an den Büchertischen, die die Buchhandlung am Färberturm in Gunzenhausen bereitgestellt hat, ausgiebig zu schmökern und sich eine Lektüre für zuhause auszusuchen.

Ein besonderer Hingucker für die Jungen und Mädchen war das „Wildmobil“ der Jägervereinigung Ansbach und Umgebung, das an allen drei Schulstandorten – Absberg, Obererlbach und Gräfensteinberg – Station machte. Förster a.D. Erwin Dorner und Jägerin Martina Schneider stießen mit den zahlreichen Exponaten auf großes Interesse bei den jungen Zuhörern, die sich gerne über die heimische Tierwelt informieren ließen. Genauso gerne ließen sie sich das saisonale und regionale Frühstück schmecken, das sie zusammen mit den Fachlehrerinnen Heidi Mohr und Michaela Funk zubereitet hatten und das zwischen all den Aktionen eine perfekte Stärkung war.

 

 

Ein Schulgarten für Gräfensteinberg

 

Ein zentrales Projekt zog sich die ganze Woche über durch das Programm der Mittelschule in Gräfensteinberg: Hier entstand auf der ehemaligen Kugelstoßanlage ein neuer Schulgarten, der künftig zum Verweilen einlädt. Viele Hände packten kräftig mit an, befüllten und bepflanzten unter der Anleitung von Gärtner Harry Haas und unterstützt von den Mitarbeitern des Bauhofs der Gemeinde Haundorf vier Hochbeete und legten einen Lesesteinhaufen für Reptilien an. Auch eine Sitzgelegenheit und eine Duftinsel mit wohlriechenden Pflanzen wurden geschaffen. Außerdem heißt es ab sofort: Raus aus den Schuhen und ab auf den Barfußpfad, der ebenfalls von den Schülern angelegt worden ist.

Das Ergebnis der durchaus schweißtreibenden Arbeit kann sich mehr als sehen lassen und ist eine Bereicherung für die Schule, lobte Bürgermeister Christian Beierlein die Initiative der Schulfamilie und bedankte sich nach einem Rundgang über das Gelände für die gelungene Ausführung.

 

Davon durften sich auch alle Kinder beim gemeinsamen Abschluss der ereignis- und lehrreichen Woche überzeugen. Direkt neben dem Schulgarten hatte Pfarrer Matthias Knoch seine Schäferwagenkirche aufgestellt und lud bei strahlendem Sonnenschein zusammen mit Religionspädagogin Simone Heinrichmeier und Musiklehrer Philipp Leng zum Gottesdienst ein. Gemeinsam mit Kerstin Seitz-Knechtlein blickten sie auf „diese besondere Woche für Kinder und Lehrer“ zurück. „Wir haben nicht nur eine Woche Gaudi gemacht, sondern durften alle etwas mitnehmen für unser Leben. Und wir haben gelernt: Jeder kann etwas tun, jeder ist gefragt!“, betonte die Schulleiterin, die sich in den vergangenen Tagen über die vielen funkelnden Kinderaugen und die häufig gestellte Frage: „Machen wir das mal wieder?“ freute.

 

Was sie gelernt haben und mit in den Alltag nehmen, stellten die Kinder ihren Mitschülern anhand von selbstgestalteten Plakaten vor, die künftig ihren festen Platz in den Schulhäusern haben werden. „Kauft weniger Plastik!“, „Schmeißt keinen Müll in den Wald!“, „Legt eine Blühwiese an!“ und „Macht das Licht aus“ lauteten einige der Botschaften, die die Jungen und Mädchen zusammengetragen hatten. Über eine gut gefüllte Box voller ausrangierter Handys durfte sich Pfarrer Knoch freuen. Er wird sie über „Mission Eine Welt“ dem Recyclingkreislauf zuführen, damit die wertvollen Rohstoffe nicht in der Schublade liegen, sondern wiederverwendet werden.

Für einen Gänsehautmoment am Ende des Gottesdiensts sorgten die ukrainischen Schüler, die zusammen mit ihrer Lehrerin Irina Khlibenko – teils sogar auf deutsch - ein altes Volkslied aus ihrer Heimat vortrugen und sich auf diese Weise für alle Hilfe und Unterstützung bedankten.

 

Um den gemütlichen Ausklang der „Grünen Woche“ kümmerten sich die Mitglieder des Elternbeirats. Sie bereiteten in der Schulküche ein gesundes und leckeres Picknick vor, zu dem das Busunternehmen Böhm aus Obererlbach 200 Muffins beisteuerte und das reißenden Absatz fand. Gut besucht war auch die Tauschbörse, die Schulsozialpädagogin Lisa Knorr in der Aula aufgebaut hatte. Hier durften die Kinder nach Herzenslust stöbern und sich das eine oder andere Kleidungsstück aus zweiter Hand aussuchen. Ganz im Sinne von Nachhaltigkeit, wie sie es in der „Grünen Woche“ gelernt haben.