Vom Verschwinden und Bewahren

Was könnten wohl Wörter wie Backfisch, Porzellantasse, Schatulle und Augenstern miteinander zu tun haben? Dass sie vielleicht schon ein bisschen eingestaubt sind und heute kaum mehr benutzt werden? Richtig! Und es sind die Wörter, die der kleine Willi von seinem Opa gelernt hat und die er für ihn bewahrt.

 

Schon sind wir mittendrin in der zauberhaften Geschichte „Die Wörter fliegen“ aus der Feder von Brigitte Brunner. Damit gastierte die Weißenburger Luna Bühne für die ersten beiden Klassen in der Turnhalle in Gräfensteinberg. Thomas und Stephan Hausner schlüpften in die Rolle von Opa und Enkel und nahmen ihr begeistertes Publikum mit auf eine Reise in eine Zeit, in der es noch Schreibmaschinen mit Farbbändern, eine Sandkastenliebe, Liebesbriefe, einen Füllfederhalter und einen flotten Käfer gab. Einer Zeit, in der man Eis schleckte, ein Foto schoss, der Tau glitzerte, einen die Wanderlust packte und der Wind die Gardinen aufbauschte.

 

Es war die Zeit, in der Willi noch klein war und alle Wörter von seinem Opa lernte. Der sprach nämlich immer mit seinem Enkel, als ob dieser schon groß wäre. Groß und erwachsen ist Willi dann tatsächlich eines Tages, doch auch der Opa hat sich verändert: Er badet im Blauwasserteich und bittet seinen Enkel, den Teller in der Küche zuzumachen, damit es nicht so zieht. Immer mehr Wörter gehen ihm verloren. Gut, dass sich Willi alle gemerkt hat und sie bei ihm in Sicherheit sind.

 

 

Und auch die jungen Zuschauer haben nicht nur viele neue Wörter gelernt, sondern erfuhren ganz behutsam etwas über die Krankheit Demenz, die ihnen die beiden Schauspieler am Ende noch näher erklärten. Ein echt berührendes Theatererlebnis.